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Enerige & Management > Stadtwerke - DSW 21 schreibt weiter „schwarze Zahlen“
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STADTWERKE:
DSW 21 schreibt weiter „schwarze Zahlen“
Der Dortmunder Versorger DSW 21 flickt das entstandene finanzielle Loch mit Einnahmen aus dem Verkauf der Steag.
 
Das Dortmunder Versorgungsunternehmen DSW 21 hat in einem Pressestatement mitgeteilt, dass es „stabil aufgestellt und voll handlungsfähig“ sei. Das städtische Unternehmen müsse aufgrund der betrügerischen Vorfälle bei der Energietochter DEW 21 aber durchaus finanzielle Einbußen hinnehmen.

Es geht um die Vorgänge bei der „Stadtenergie“, einer Vertriebsgesellschaft der Energietochter DEW 21. Sie soll tausende Kunden betrogen haben. Der bundesweite Anbieter soll falsche Rechnungen ausgestellt und teils viel zu hohe Tarife berechnet haben. Das Energieunternehmen bildete daraufhin Rückstellungen in Höhe von 74 Millionen Euro im Jahresabschluss 2023, die geplanten Zahlungen an die Mutter DSW 21 in Höhe von 30 Millionen Euro mussten gestrichen werden.

„Das bedeutet nicht, dass DSW 21 in die roten Zahlen rutscht“, heißt es nun aus Dortmund. Der DSW-21-Gewinn werde aber niedriger ausfallen. Für 2023 war dieser mit 91 Millionen Euro veranschlagt worden. Nun sollen es noch ein Plus von 75 Millionen Euro sein. Das Unternehmen kompensiere einen Teil des finanziellen Schadens, „indem es der Bilanz Millionen Euro aus dem Erlös des Verkaufs der Steag-Anteile zuschreibt“, so DSW 21.

Westenergie nicht auf Verzicht bereit

Leisten kann sich die DSW 21 die Verschiebung der Mittel: Das Essener Energieunternehmen Steag ist Ende 2023 an den spanischen Investor Asterion Industrial Partners verkauft worden. DSW 21 hielt 36 Prozent der Anteile „und erwartet im Laufe dieses Jahres einen Cash-Zufluss in Höhe von 600 bis 700 Millionen Euro“. Den finanziellen Schaden bei der Energietochter DEW 21 muss die DSW 21 alleine tragen. Die DSW 21 hält an der DEW 21 rund 60 Prozent. Die anderen Anteile gehören der Eon-Tochter Westenergie. Diese war wohl nicht bereit, auf ihren Gewinnanteil aufgrund der Vorfälle bei der DEW 21 zur verzichten. Die Konzernmutter DSW 21 übernehme die Garantiesumme, die der Westenergie zustehe, heißt es in dem Statement. „11,7 Millionen Euro sind das in Summe.“ 

Zur Rechenschaft für die Situation wollen die Verantwortlichen in Dortmund die Vorstandsvorsitzende der DSW 21, Heike Heim, ziehen. Der Aufsichtsratsvorsitzende soll mit ihr über einen Auflösungsvertrag verhandeln, wurde am 2. Juli mitgeteilt. Von weitere personellen Konsequenzen im Vorstand oder in anderen Gesellschaften wurde nicht gesprochen. 
 

Stefan Sagmeister
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